Mechtild Böger - Werkkatalog
"Goldgewand"

Vor über 10 Jahren entstand in Kooperation mit dem Fotografen Michael Wendt das Projekt „Goldgewand“.

 

Dieses Projekt ist auf zwei Ebenen angelegt: im ersten Schritt habe ich ein „Kleid“ aus sogenannten Knüpferlis (ein Kinderspielzeug aus Kunststoffteilen, die zusammengeknüpft werden können) hergestellt. Die Form des aus ca. 3.800 Einzelbausteinen bestehenden Kleides ist durch historische barocke Vorbilder inspiriert: die typische enge Taille und die glockenförmige Kontur ab der Hüfte sind Originalen nachempfunden. Eine von uns beabsichtigte Diskrepanz tut sich dabei auf: der Prunk des Barock lebt von der Präsentation feiner, kostbarer Materialien, während dieses Kleid aus Kunststoffteilen besteht. Nichtsdestotrotz ist die Herstellung des Kleides ähnlich aufwändig wie das Fertigen eines handgenähten Kleidungsstücks.

 

In einem zweiten Schritt geht es um die Inszenierung. Das Kleid wird zusammen mit der Trägerin (in dem Fall mir selbst) an kulturellen und historischen Orten (das Roseliushaus in der Bremer Böttcherstraße, die Rüstkammer des ostfriesischen Landesmuseums Emden, die Kunsthalle Bremen, der Petersplatz in Vatikanstadt) in Szene gesetzt und geht dabei einen interessanten Dialog mit dem Ort, den Passanten und mit den dort vorhandenen Gebrauchs- und Kunstgegenständen ein. Die Entscheidung über die Orte der fotografischen Aufnahmen und die genaue Positionierung des Goldgewands wurden von dem Fotografen Michael Wendt und mir gemeinsam getroffen. Ausschnitt und Komposition der Fotografien sind von Michael Wendt entschieden worden. Die Auswahl der Bilder für die endgültige Werkserie Goldgewand und somit für den Katalog wurde in gemeinschaftlicher Arbeit erstellt.

 

Für die Texte im Katalog konnten wir Dr. Arie Hartog (Direktor Gerhard-Marcks-Haus, Bremen) und Verena Borgmann (Wiss. Mitarbeiterin der Kunsthalle Bremen) gewinnen.

 

Goldgewand

Mechtild Böger