Vortrag über Malerin Lisel Oppel am Fr., 14.10.22

05.10.2022
  • krause Bild an der Hamme 2409012 Kopie

Lichtbildervortrag

„Ein Heim in Worpswede - eine Geige - ist alles was ich brauche!“

  

Zum 125 igsten Geburtstag der Malerin Lisel Oppel (1897 – 1960) 14.10.2022, 18 Uhr

 

Wall-Saal der Stadtbibliothek Bremen
Am Wall 201
28195 Bremen

 

Referentin Christine Krause, frühere Hörfunkredakteurin und Autorin
Eine Veranstaltung des Künstlerinnenverbandes Bremen, GEDOK in Zusammenarbeit mit dem bremer forum für künstlerische nachlässe (bffkn) e.V.

 

Christine Krause hat zwei Bücher über Lisel Oppel geschrieben, die ein großes Oeuvre hinterlassen hat. Oppel war Mitglied des Künstlerinnenverbandes Gedok.

Lisel Oppel (eigentlich Anna Amalie Elisabeth Oppel) besuchte ab 1914 die Staatliche Kunstgewerbeschule Bremen, wo sie unter anderem Unterricht in Landschaftsmalerei bei Ernst Müller-Scheessel erhielt. Sie ging dann ab 1917 an die Akademie der Bildenden Künste München und studierte dort unter anderen bei Richard Riemerschmid und Hermann Groeber.

Von der Malkunst alleine konnte sie nicht leben. So arbeitete sie in den Krisenjahren nach dem Ersten Weltkrieg auf Bauernhöfen und verdiente sich als Keramikerin, später in Italien am Golf von Salerno und in Bayern auf der Fraueninsel im Chiemsee ihren Lebensunterhalt. Zeit ihres Lebens unternahm sie zahlreiche Reisen.

In der Zeit des Nationalsozialismus verweigerte Oppel ihren Eintritt in die Reichskunstkammer und kam daher nur auf inoffiziellem Weg an Malmittel.
Ihre Freundschaft mit einem französischen Kriegsgefangenen wurde denunziert, sodaß sie im März 1945 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, aber nach nur einem Monat bei Kriegsende befreit wurde.

Sie malte das Einfache mit großer Lebenslust und Farbenfreude; vorwiegend Porträts, Menschen bei der Arbeit und bei Festen, seltener reine Landschaften. Ein besonderes Bildthema Oppels war das kindliche Treiben auf dem Lande, bei dem sie Motive der ersten Worpsweder Maler aufgriff und erweiterte. Sie schuf Öl- und Aquarellbilder. Der größte Teil ihres Werkes entstand in den 1950er Jahren. Die expressive Malweise, die sich in den Arbeiten der 1920er Jahre angekündigt hatte, führte sie fort, in denen sich dann die Licht- und Farbeindrücke des Südens reflektierten. 2008 vermachte ihr Sohn Claudio Bilder und Unterlagen seiner Mutter der Barkenhoff Stiftung Worpswede (Worpsweder Archiv im Barkenhoff). Ihre Werke sind dort ebenso wie in anderen Museen Worpswedes und Norddeutschlands zu sehen.

 

Abbildung:  Lisel Oppel  „Boote an der Hamme“, um 1952, Öl auf Pappe, 35 x 50 cm. Das Foto stammt von Frau Schiestel.